Bitcoin ohne Absturz – der Kryptomarkt kann sich behaupten

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Die aktuelle Lage ist alles andere als von Sicherheit geprägt, trotzdem konnten sich Kryptowährungen im Vergleich zu anderen Assets noch relativ gut in den letzten Tagen halten. Aktuell nähert sich der Bitcoin dem Kurs vom 27. Februar und liegt bei rund $ 38.000, dies nach einer kurzfristigen Rallye bis zum Stand von ca. $ 44.000 am 2. März.

Zum befürchteten Ausverkauf bzw. zu Kursverlusten unter $ 30.000 ist es jedoch bislang noch nicht gekommen. Doch woran liegt das?

Experten sehen unterschiedliche Gründe für die relative Stärke von Kryptowährungen im Allgemeinen und Bitcoin im Besonderen. Direkt nach dem Beginn der Angriffe Russlands auf die Ukraine konnte der Bitcoin wie erwähnt deutlich zulegen; deutlich mehr Anleger flüchteten vorerst in Kryptowährungen. Der Handel mit Kryptowährungen ist vor allem in der Ukraine und Russland sprunghaft angestiegen, hier scheinen die Anleger auf die Dezentralität und die Anonymität des Kryptomarktes zu setzen.

Da Kryptowährungen nicht der Kontrolle von Staaten und Banken unterliegen – die Transaktionen basieren ja bekanntlich auf der Blockchain – werden keine Intermediäre benötigt. Insider vermuten, dass auch russische Oligargen die digitalen Währungen vermehrt als „sicheren Hafen“ nutzen können; allein diese Annahme ließ die Kurse anfangs nach oben schießen.

Ein anderer Grund könnte sein, dass es vielen Russen aktuell nur möglich ist, Investitionen bzw. Käufe außerhalb des Kryptomarktes nur mit Bitcoin zu bezahlen und so ihr Geld aus Russland „herauszubekommen“. Der Rubel hat in den letzten Tagen über 30 % an Wert eingebüßt, nicht zuletzt liegt das daran, dass die wichtigsten russischen Banken letzte Woche aus dem internationalen Zahlungssystem SWIFT ausgeschlossen und Guthaben der russischen Zentralbank eingefroren wurden.

Die USA und andere westliche Staaten halten es naturgemäß für bedenklich, dass Kryptowährungen offensichtlich zur Umgehung der verhängten Sanktionen bzw. Blockaden genutzt werden. Prompt verlautete aus Washington auch die Nachricht, dass an Strategien gearbeitet werde, um zu verhindern, dass Russland mithilfe von Bitcoin verhängte Sanktionen umgehe. Diese Strategie würde auf Erfahrungen mit Ländern beruhen, gegen welche bereits Sanktionen bestehen, wie zum Beispiel Venezuela oder Iran.

Aber nicht nur Russen setzten vermehrt auf den Bitcoin, auch Ukrainer taten dies. In der Ukraine sind Geldautomaten und Banken aktuell ebenfalls nur schwerlich zugänglich, viele versuchten daher, durch massive Bitcoin-Käufe ihr Geld einer sicheren Verwahrung zuzuführen. Dazu kommt, dass auch die Regierung der Ukraine auf Twitter um Spenden gebeten hat – akzeptiert werden neben Bitcoin (BTC) auch andere Kryptos wie Ethereum (ETH) oder auch der Stablecoin Tether (USDT).

Über das letzte Wochenende hingegen verloren Kryptowährungen zum Teil wieder deutlich. Leider wurden die Hoffnungen nicht erfüllt, dass es eine schnelle Lösung des Ukraine-Konflikts geben wird.

Der Bitcoin begann am späten Freitag zu fallen und setzte seinen Rückgang zu Beginn des Wochenendes fort, bevor es bei etwa $ 39.000 vorerst zu einem Stillstand kam. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung wurde die größte Kryptowährung nach Marktkapitalisierung jedoch bereits unter $ 38.500 gehandelt. Ether und die wichtigsten Altcoins lagen am Sonntag ebenfalls im Minus.

Sollte es zu einer Deeskalation des Russland/Ukraine-Konflikts kommen, könnten die Kurse wieder deutlichen Auftrieb erfahren.

Auch an einer anderen Front gab es wichtige Nachrichten zu Bitcoin: Ursprünglich wollte das Europäische Parlament Bitcoin bzw. andere, „ökologisch nicht nachhaltige Konsensmechanismen“ eine Entscheidung darüber treffen, ob Proof-of-Work basierte Kryptodienstleistungen verboten ab Anfang 2025 werden sollten. Diese Vorgänge seien viel zu umweltschädlich. Diese Begründung erntete viel Kritik von Experten und Analysten.  Ein solches Verbot hätte ab 2025 zum Ende des Handels mit Kryptowährungen wie Bitcoin führen können. Eine Abstimmung dazu war für den 28.2. geplant, wurde jedoch einige Tage davor aufgrund von „missverständlichen Interpretationen“ auf unbestimmte Zeit verschoben. Damit ist dieses Verbot zumindest vorläufig vom Tisch, es werden neue Verhandlungen zu diesem Thema aufgenommen.

Zum Schluss noch ein kurzer Blick auf die zweitgrößte Kryptowährung, Ethereum.

Auch die Kursentwicklung von Ethereum folgt mehr oder weniger ziemlich genau jener von Bitcoin. Nach einem zwischenzeitlichen Hoch bei etwas über $ 3.000 am 2. März und einer offensichtlich nur kurzfristigen Abkoppelung vom Aktienmarkt ging es die Tage darauf deutlich runter, aktuell steht ETH kurz vor der psychologisch wichtigen Marke von $ 2.500. Sollte diese fallen, liegt die nächste Unterstützungsmarke bei rund $ 2.300.

Aktuell sieht das Chartbild also sowohl für Bitcoin als auch für Ethereum und andere Kryptowährungen deutlich bärisch aus. Eine nachhaltige Erholung ist momentan noch nicht in Sicht, sehr viel wird natürlich von der weiteren Entwicklung der kriegerischen Handlungen in der Ukraine ab.

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